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Kennzeichnungen auf Lebensmitteln – kein Buch mit sieben Siegeln

Beim Griff in den Kühlschrank scheint einem von Etiketten und Verpackungen eine ganze Flut von Qualitätssiegeln und Medaillien entgegen. Aber welches Zeichen hat welche Bedeutung – und was ist mit Vorsicht zu genießen?

Bio schon, aber wie viel?

Der Bio-Boom ist niemandem entgangen, der in den letzten Jahren Fuß in einen Supermarkt gesetzt hat. Heute gibt es kaum eine Sorte von Lebensmitteln, die nicht auch als Bio-Variante erhältlich wäre. Diese Entwicklung begann 2001, als das mittlerweile allgegenwärtige Bio-Siegel für Lebensmittel eingeführt wurde, die der sogenannten EG-Öko-Verordnung genügen. Auch das Wort "Bio" darf nur noch von solchen Produkten im Namen geführt werden.

Lebensmittel mit EG-Biosiegel dürfen zum Beispiel nicht mit gentechnisch veränderten Organismen oder durch den Einsatz von synthetischem Dünger erzeugt werden. Weil aber bis zu 5 % der Inhaltsstoffe der Lebensmittel herkömmlich erzeugt sein dürfen und unter anderem Spuren von genmanipulierten Inhaltsstoffen toleriert werden, geht das EG-Biosiegel manchen noch nicht weit genug.

Für solche gibt es die von eigenständigen Produktionsverbänden vergebenen Biosiegel. Zu den wichtigsten zählen Bioland, Demeter und Naturland, die schon lange vor der Einführung der Bio-Verordnungen gegründet wurden. Die Richtlinien für Landwirte, die den Verbänden angehören, sind dabei meist strenger als die der EG-Öko-Verordnung. So dürfen etwa Bioland-Landwirte keine konventionelle Landwirtschaft zusätzlich betreiben.

Fair gehandelte Lebensmittel

Ein weiteres schon länger etabliertes Zeichen ist das FAIRTRADE-Gütesiegel, das für gerecht gehandelte Waren steht. Die ausgezeichneten Produkte sind in der Regel etwas teurer als das, was man sonst im Laden findet, aber durch den Aufpreis wird den meist in Entwicklungsländern ansässigen Produzenten ein angemessenes Einkommen und die Einhaltung von Umweltstandarts garantiert.

Bunt und glänzend – Mogelpackungen

Trotz all diesen positiven Beispielen ist auch bei manchen etablierten Siegel Vorsicht angebracht. Die auf verdächtig vielen Verpackungen angebrachten Qualitätsmedaillien der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) beruhen auf regelmaßigen Prüfverfahren. Allerdings werden von der DLG nur Geschmack, Geruch und Konsistenz beurteilt, was in den Lebensmitteln steckt und wie sie erzeugt wurden, bleibt ungeprüft.

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